
Welche Informationen wünscht sich Ihr Zahntechniker von Ihnen?
Als Zahnarzt wissen Sie: Eine gute Zusammenarbeit mit dem Zahntechniker ist unerlässlich. Nur wenn die Kooperation funktioniert, können Sie effizient arbeiten. Und nur dann passen am Ende die Ergebnisse. Allerdings läuft es im Arbeitsalltag nicht immer perfekt. Vielleicht haben auch Sie immer wieder den Eindruck, dass die Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Zahntechniker sich noch verbessern lässt?
Wir haben Zahntechnikermeister Vincent Fehmer (Genf/Schweiz) gefragt, welche Informationen er sich bei festsitzenden Restaurationen von seinen Zahnarzt-Partnern wünscht.
Informationsaustausch ist unerlässlich
Vincent Fehmer: „Zwischen Zahnarzt und Zahntechniker braucht es eine echte Zusammenarbeit und damit einen regen Informationsaustausch. Bei einfacheren Restaurationen – zum Beispiel bei einem Sechser als einzelner Rekonstruktion – reichen natürlich der Ober- und der Unterkieferabdruck als Minimum aus, damit ich die Krone herstellen kann. Aber auch da wünsche ich mir ein Foto, damit der Fall für mich noch anschaulicher wird. Das muss keine Spitzenaufnahme mit Spiegelreflexkamera sein – da reicht schon ein Bild mit dem Smartphone und mit einem Farbmuster nebendran.
Bei komplexeren Fällen wie beispielsweise einer Frontzahn- oder auch einer Gesamtrekonstruktion brauche ich allerdings das komplette Programm. Das beginnt bei den Studienmodellen und ersten Wax-ups und führt ausschliesslich unter Einbeziehung eines Fotostatus, einer exakten Diagnostik und des Einsatzes von Langzeit-Provisorien zu vorhersagbaren Endergebnissen.
Nach jedem einzelnen Arbeitsschritt möchte ich eine Rückkontrolle durchführen können. Das bedeutet zum Beispiel, dass ich nach dem Einsetzen des Provisoriums und nach dem Einschleifen eine Alginat-Abformung brauche. Nur dann kann ich sehen, ob ich die Okklusion so übernehmen kann, oder ob ich sie ändern muss. Wenn wir die Front verändern wollen, ist ein Gesichtsbogen notwendig.
Erfolg durch enge Abstimmung
Wenn wir eine komplexe Restauration haben – zum Beispiel nicht nur im Front-, sondern auch im Seitenzahnbereich –, ist eine gemeinsame Planung zwingend vonnöten. Das heisst: Beide Seiten – Zahntechniker und Zahnarzt – sollten den gesamten Fall detailliert durchsprechen. Sie müssen sich nicht persönlich treffen – es gibt ja inzwischen genug Möglichkeiten, um miteinander zu kommunizieren und Informationen auszutauschen. Konkret geht es darum, alle relevanten Informationen zu teilen. Zu diesen gehören beispielsweise aussagekräftige Bilder. Aber natürlich sollten Zahnarzt und Zahntechniker immer auch die Wünsche des Patienten besprechen, um dessen Zähne es schliesslich geht.“
Oft hapert es an Kleinigkeiten
Vincent Fehmer: „Oft hapert es bei solchen Abstimmprozessen an Kleinigkeiten, die nicht so wichtig erscheinen, aber viel Zeit kosten. Zum Beispiel, wenn ich bestimmte Bilder nicht übermittelt bekomme, weil möglicherweise die Daten zu gross für die E-Mail sind – und dann hinterhertelefonieren muss. Damit es hier nicht zu Verzögerungen kommt, habe ich mit „meinen“ Zahnärzten vereinbart, dass ich jede eingegangene E-Mail von ihnen kurz bestätige. Dann wissen beide Seiten, dass alles angekommen ist. Das ist natürlich nur ein kleines, aber hoffentlich anschauliches Beispiel für den Alltag.“
Zur Person: Zahntechnikermeister Vincent Fehmer ist an der Universität Genf tätig. Ausserdem führt er sein eigenes Dentallabor in Lausanne (beides Schweiz). Seine zahntechnische Ausbildung absolvierte er von 1998 bis 2002 in Stuttgart/Deutschland. Danach arbeitete er unter anderem in zahntechnischen Laboren in Grossbritannien und den USA.
Möchten Sie die Zusammenarbeit mit Ihrem Zahntechniker verbessern? Hier erhalten Sie Tipps für eine erfolgreiche Teamarbeit.
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