
Xerostomie – Wenn der Speichelfluss nachlässt
Mundtrockenheit – auch Xerostomie genannt – ist ein weit verbreitetes Phänomen. Die Ursache: Der Speichelfluss ist reduziert. Lesen Sie den folgenden Hintergrundbericht mit einigen Praxistipps.
Autorin: Dr. Gabriele David, Ivoclar Vivadent AG, Schaan/Liechtenstein
Vor allem Ältere betroffen
Vor allem ältere Menschen sind von Xerostomie betroffen. Der häufigste Grund liegt in der Einnahme von Medikamenten. Mundtrockenheit ist in diesen Fällen eine Nebenwirkung des Medikamentenkonsums. Sehr gängige Präparate wie Analgetika, Antihistaminika, Antihypertonika, Antidepressiva oder Diuretika können eine reduzierte Speichelproduktion nach sich ziehen. Die Kombination verschiedener Mundtrockenheit verursachender Mittel verstärkt diesen Effekt.
Speichel hat viele Aufgaben
An dieser Stelle wird deutlich, wie wichtig der Speichel – und damit ein ausreichender Speichelfluss – ist. Speichel übernimmt eine Vielzahl von Funktionen:
- beim Sprechen,
- beim Schmecken,
- beim Kauen und Schlucken,
- beim Reinigen der Mundhöhle,
- beim Schutz der Weich- und Hartgewebe gegen mechanische und mikrobielle Angriffe,
- bei der Verdauung,
- beim Transport wichtiger Komponenten wie Proteine, Puffersysteme, Ionen,
- beim Erhalten eines neutralen pH-Wertes und Hemmen der Demineralisation,
- für die Haftung und den Tragekomfort herausnehmbaren Zahnersatzes.
Verminderter Speichelfluss birgt viele Risiken
Menschen, die unter Mundtrockenheit leiden, fühlen sich häufig in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt. Doch dies ist nicht die einzige Folge: Die Mundgesundheit und damit auch die allgemeine Gesundheit können in Gefahr geraten:
- Da die Spülfunktion beeinträchtigt ist, etabliert sich ein bakterieller Biofilm. Proteine, die die Adhäsion und das Wachstum von Mikroorganismen hemmen, stehen aufgrund des Speichelmangels nicht ausreichend zur Verfügung.
- Es fehlen die Puffersysteme, die Säure neutralisieren und die Zahnhartsubstanz gegen deren Angriffe schützen können. Der Transport remineralisierender Calcium- und Phosphationen kommt zum Erliegen. Das Risiko für Karies und Erosionen steigt deutlich an. Hierbei sind freiliegende Wurzeloberflächen besonders gefährdet.
- Entzündliche Prozesse wie Gingivitis oder Mukositis entwickeln sich schneller.
- Traumatische orale Läsionen treten häufiger auf und heilen schlechter ab.
- Herausnehmbarer Zahnersatz sitzt nicht mehr optimal.
- Mundgeruch stört das Wohlbefinden.
- Oft führen Probleme beim Kauen und Schlucken sowie ein verändertes Geschmacksempfinden zu einer Veränderung der Ernährungsgewohnheiten. Wird begleitend zum Essen nicht ausreichend getrunken, verschärft sich die Situation. Die Betroffenen essen weniger und/oder bevorzugen weich gekochte oder flüssige Nahrung. Dies führt zu einer Schwächung der Kaumuskulatur und Ernährungsdefiziten, die sich nachteilig auf den Allgemeinzustand auswirken.
Wie kann man sich schützen?
Patienten, die an vermindertem Speichelfluss leiden, können sich vor negativen Folgen schützen. Hier bieten sich vor allem zwei Möglichkeiten an:
1. Fluoridierung in der Praxis
Im Rahmen der Behandlung von Patienten mit Mundtrockenheit gehört die Fluoridierung zum empfohlenen Basisschutzprogramm gegen Karies und/oder Erosionen. Unterschiedliche Darreichungsformen stehen dafür zur Verfügung. Für die professionelle Applikation haben sich fluoridhaltige Schutzlacke bewährt. Ein fliessfähiges Präparat wie zum Beispiel Fluor Protector S benetzt komplexe Oberflächenprofile und dringt auch zu versteckt liegenden Risikostellen vor. So erhalten Wurzelzement und poröses Dentin freiliegender Zahnhälse effektiven Schutz. Die Fluoridquelle Ammoniumfluorid, 7700ppm Fluorid, ist vollständig gelöst, womit das Lacksystem sofort applikationsbereit ist. Nach dem Auftragen kommt es zur unmittelbaren Freisetzung des Fluorids und einer effektiven Versorgung der Zahnhartsubstanz.
2. Mundpflege-Gel für die häusliche Anwendung

Xerostomie-Patienten benötigen für die Zahn- und Mundpflege spezielle Produkte, die der besonderen Mundsituation Rechnung tragen. Eine Möglichkeit ist das Spezialpflege-Gel Fluor Protector Gel. Neben Calcium und Phosphat enthält das Gel 1450 ppm Fluorid, sodass es sich für die tägliche Zahnpflege eignet und auch anstelle der Zahnpasta benutzt werden kann. Das ebenfalls enthaltene Xylit hemmt den Stoffwechsel Karies verursachender Bakterien, während das Provitamin D-Panthenol das trockene Zahnfleisch und die gestresste Mundschleimhaut pflegt. Der pH-Wert des Gels liegt im neutralen Bereich, was sich bei freiliegenden Zahnhälsen als Vorteil erweist. Ausserdem enthält es keine abrasiven Bestandteile, was wenig resistenten Wurzelzement und anfälliges Dentin zusätzlich schont. Der milde Geschmack hinterlässt ein angenehmes Mundgefühl. Gerade bei empfindlichen Schleimhäuten ein wichtiges Kriterium, das die Anwendungsbereitschaft erhöht.
Sehen Sie hier, wie Fluor Protector S angewendet wird.
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