
Digitaler Durchblick: So krempelt die Datenbrille unsere Arbeitswelt um
Die Digitalisierung lässt die reale Welt zunehmend mit der virtuellen Welt verschmelzen. Mixed Reality lautet ein Zauberwort. Diese entsteht beispielsweise durch den Gebrauch einer Datenbrille. Sind solche Innovationen auch eine Option für die dentale Welt?
Reale und virtuelle Welt verschmelzen
Datenbrillen wie die Microsoft HoloLens verbinden die reale und die virtuelle Welt. Wer mit dieser Datenbrille arbeitet, muss seine Hand ausstrecken, sie zu einer Faust formen und wieder öffnen. Dann wird die Datenbrille aktiv. Eine Stimme dirigiert ab jetzt den Brillenträger. Sie sagt ihm an, was er zu tun hat. Nach ihren Weisungen führt der Benutzer bestimmte Arbeitsschritte aus – und repariert so zum Beispiel einen Gabelstapler oder misst ein Treppenhaus für den Einbau eines Treppenlifts aus. Im Gegensatz zu einem Computerspiel sind der Gabelstapler wie auch das Treppenhaus real. Sie befinden sich direkt vor dem Nutzer und sind – wie die gesamte Umgebung – für ihn immer sichtbar. Zugleich projiziert die Datenbrille dem Anwender Pfeile und weitere Hilfen ins Sichtfeld. So zeigt sie ihm unter anderem, wohin er bei dem Gabelstapler zu greifen und welches Teil er dort zu ersetzen hat – oder welche Masse das Treppenhaus hat.
In jeder Hinsicht effizienter
Wer eine solche Datenbrille benutzt, arbeitet schneller und effizienter. Genau darin liegt die Absicht. Anwender müssen sich nicht mehr durch wuchtige Handbücher quälen. Stattdessen lassen sich alle relevanten Informationen in Echtzeit auf den Bildschirm der Datenbrille übermitteln. Zudem wird das Fehlerrisiko verringert, weil jeder Arbeitsschritt unter fachkundiger Anleitung erfolgt. Manches Unternehmen verspricht sich von dieser Technologie einheitliche Standards im Arbeitsablauf – und höhere Wertschöpfung. Ein weiterer Vorteil: Produkte und Dienstleistungen lassen sich Kunden gegenüber anschaulicher, mithin realistischer darstellen – zum Beispiel der einzubauende Treppenlift, der in der Realität ja noch nicht existiert, aber bereits virtuell konzipiert ist.
Kleiner Computer für die Nase
Simpel ausgedrückt, ist die Datenbrille ein kleiner Computer, den man auf der Nase trägt und der kabellos gesteuert wird. Die Verbindung zum Internet läuft über Sensoren und Kameras. Unter anderem kann die Datenbrille virtuelle Objekte (3D-Hologramme) durch projizierte Lichtpunkte in das Blickfeld einblenden, mit denen der Anwender interagieren kann. Technologiefirmen erstellen die Apps, die es für solche Brillen braucht.
Die Microsoft HoloLens hatte 2015 Weltpremiere. Für die nähere Zukunft wird mit weiteren Entwicklungen anderer Anbieter gerechnet.
Datenbrille auf dem Vormarsch
Bislang steckt die Mixed-Reality-Technik noch in den Kinderschuhen. Doch dies wird sich ändern. Denn die Technik funktioniert. Sie zeigt, wohin die Reise geht: Datenbrillen sind auf dem Vormarsch. Das lässt sich für verschiedene Lebens- und Arbeitsbereiche feststellen, darunter E-Learning, Industrie oder auch Medizin. Es ist deshalb alles andere als weltfremde Träumerei, zu prophezeien, dass diese Technologie irgendwann auch in der Zahnarztpraxis und im Dentallabor Einzug halten könnte.
Ihre Meinung interessiert uns
Wie denken Sie über solche neuen Technologien und Hilfsmittel? Finden Sie eine Innovation wie die Datenbrille relevant für die Zukunft der Zahnmedizin? Wenn ja, welche konkreten Vorteile erhoffen Sie sich von solchen Systemen? Wir sind gespannt auf Ihre Meinung.
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